Artikulation: Warum ein Training so wichtig ist für Ihre Kommunikation
Immer wieder hört und liest man von der sogenannten „deutlichen Aussprache“ oder „präzisen Artikulation“. Da gehen einem schon mal Gedanken wie „Oje, Sprechübungen!“ oder „Das wirkt so bemüht und künstlich!“ durch den Kopf. Doch Artikulations-Training, ein wichtiger Bestandteil jedes Stimm- und Sprechtrainings, meint nicht das übertriebene und angestrengt-deutliche Sprechen, sondern das vergnügliche Lauten und genussvolle Sprechen: Eine gute Artikulation sichert Ihnen die Aufmerksamkeit Ihrer ZuhörerInnen!
Über Artikulation und die sinnliche Qualität des Sprechens
Kleine Kinder experimentieren mit allen erdenklichen Lauten: Sie erkunden, was an Klängen, Zisch- und Platzlauten, Reibelauten und Vokalen möglich ist, was „mein Mund alles kann“! Von Zwitschern bis Gurren, von Krähen und Seufzen bis Singen und Schnalzen, und wenn ein neuer Laut erklingt, freuen sie sich darüber!
Diese sinnliche Qualität des Lautens und Sprechens ist es, der wir gerne zuhören. Das gilt für alle Inhalte, die Sie an Ihre GesprächspartnerInnen übermitteln wollen: ob Quantenphysik, Zinsrechnung oder Kochrezept.
WIE Sie sprechen ist wichtig – nicht nur WAS
Meist sind wir ganz damit beschäftigt, WAS wir sagen werden „…Punkt 3 nicht vergessen, die Powerpoint, das Email noch schnell…“ und vergessen dabei das WIE. Sie erreichen Ihre GesprächspartnerInnen über Ihre Stimme! WIE Sie etwas sagen, ist verantwortlich dafür, ob man Ihnen überhaupt zuhört. Der KLANG Ihrer Worte und Laute wird empfangen oder eben nicht. Und so funktioniert die Lautgebung bzw. Phonation:
Über das Sprechwunder, dass Sie zwischen Stimmlippen und Lippen tragen
Ihr Ausatem versetzt die Stimmlippen in Schwingung, Klang entsteht und wird im „Vokalraum“ geformt: Zwischen den Stimmlippen im Kehlkopf und den Lippen formen wir sämtliche Laute: in einer sagenhaften Vielfalt und mit akrobatischer Beteiligung unzähliger Muskeln.
Das Tolle daran: Wir Menschen sind die Spezies Nummer 1 auf diesem Gebiet. Wir können sprechen! Kein anderes Lebewesen ist in der Lage, eine derartiges Wunder an Klängen, komplex und systematisch aneinandergereiht, von sich zu geben. Ich bin stolz auf uns – wir Menschen haben schon viel Blödsinn angestellt, aber auf dem Gebiet des Lautens sind wir großartig! Die Rachenrückwand ist beweglich, das Gaumensegel wird sanft angehoben, die Wangenmuskulatur turnt nah an die Zahnreihen heran und die Zunge zieht alle Register: Sie kann viele Kunststücke vollführen, von flach, breit und entspannt bis hin zu hoch, kurz und dick. Im Zusammenspiel ergibt das zirkusähnliche Artistik, die uns dazu befähigt, zu sprechen.
Artikulationsübungen zum Ausprobieren für Sie:
- Lassen Sie Ihre Zunge im Mundraum „spazieren gehen“. Tasten, greifen und erkunden Sie Ihren Mundinnenraum: Was ist weich, kantig, kühl oder glatt?
- Lassen Sie nun Ihre Zunge ausruhen und spüren Sie nach: die Größe Ihres Mundinnenraumes!
- Lassen Sie Ihren Unterkiefer locker hängen und sprechen Sie ein „WA-WA-WA“, erlauben Sie sich dabei beim A-Laut viel Abstand zwischen den Zahnreihen.
- Die WWWs dürfen klingen: Lauschen Sie dem Klang, hören Sie sich selbst aufmerksam zu! WWWA-WWWA-WWWA…
- Sprechen Sie nun einen Zungenbrecher:
Zwanzig Zwerge zeigen Handstand,
zehn im Wandschrank,
zehn am Sandstrand.
Sprechen Sie sehr langsam, jeder einzelne Laut darf hörbar im Raum klingen. - Zum Abschluss: Sprechen Sie den Zungenbrecher nun flüssig, in Ihrem gewohnten Sprechtempo, hören Sie sich immer nochaufmekrsam zu – was bleibt nach dieser Artikulations-Übung zurück?
Wir hören Ihnen gerne und ohne die geringste Mühe zu, wenn Sie genussvoll verständlich sprechen. Ihr Atem spielt natürlich auch eine wesentliche Rolle dabei!
Wenn Sie Unterstützung brauchen: Ich würde mich freuen, Sie kennenzulernen!
Artikulations-Training in der Gruppe im Workshop REDEN OHNE STRESS
Artikulations-Training im persönlichen Einzelcoaching: Schnupperstunde vereinbaren
Ich würde mich freuen, Sie kennenzulernen!
Eva Berner-Klemt